Bild Frau am Tisch mit Medikamenten
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Hilfe bei Medikamenten

Das Wichtigste in Kürze:

  • Menschen, die gleichzeitig drei und mehr Medikamente einnehmen müssen, haben Anspruch auf einen Medikamentenplan
  • In der Regel stellen der Hausarzt oder die Hausärztin den Medikamentenplan aus
  • Pflegedienste helfen bei der Einnahme von Medikamenten. Der Arzt oder die Ärztin kann diese Hilfe verordnen

Wie gelingt es, den Überblick über verschiedene Medikamente zu behalten?

Viele kranke Menschen müssen täglich mehrere Medikamente in unterschiedlicher Dosierung zu verschiedenen Tageszeiten einnehmen. Es ist schwierig, dabei den Überblick zu behalten und nichts zu vergessen. Deshalb haben Betroffene Anspruch auf einen sogenannten Medikamentenplan, auch Medikationsplan genannt. Der Hausarzt oder die Hausärztin listet darin alle relevanten Informationen auf. Das sind:

  • die verordneten Präparate
  • Angaben zur Dosis/Menge, die eingenommen werden muss
  • Angaben zur Tageszeit, zu der das Medikament eingenommen werden muss (morgens, mittags, abends)
  • Besonderheiten bei der Einnahme, etwa, ob das Medikament vor oder nach einer Mahlzeit geschluckt werden muss.

Anspruch auf einen Medikamentenplan haben alle Patient:innen, die mindestens 28 Tage lang gleichzeitig drei oder mehr Medikamente einnehmen müssen. In der Regel stellen Hausärzt:innen den Medikamentenplan zusammen, weil bei ihnen alle Fäden zusammenlaufen. Aber auch Fachärzt:innen können diese Aufgabe übernehmen, wenn sie die Behandlung koordinieren.

Der Medikamentenplan wird auf Papier ausgehändigt. Sie können aber auch eine elektronische Fassung auf Ihrer Gesundheitskarte oder der elektronischem Patientenakte speichern lassen.

+Tipp: Auf den Seiten des ZQP finden Sie weitere wichtige Informationen zum Thema:

 

Soll ich den Medikamentenplan mit zum Arzt oder zur Ärztin nehmen?

In jedem Fall. Der Arzt oder die Ärztin bekommt so einen schnellen Überblick, welche Medikamente bereits eingenommen werden. Diese Informationen sind wichtig, um unnötige Doppelverschreibungen zu vermeiden und mögliche Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Medikamenten zu berücksichtigen. Achten Sie darauf, dass neu verschriebene Medikamente mit aufgenommen werden.

+Tipp: Ärzt:innen können anhand des Medikamentenplans prüfen, ob Arzneien verschrieben wurden, die für ältere Menschen weniger geeignet sind. Solche Präparate sind auf der sogenannten Priscus-Liste aufgeführt.

 

Wer hilft mir, wenn ich Probleme mit der Einnahme von Medikamenten habe?

Manche Medikamentenverpackungen sind schwierig zu öffnen, oder Patient:innen haben Probleme, die Arzneien richtig zu dosieren und einzunehmen. In solchen Fällen kann der Arzt oder die Ärztin eine Behandlungspflege verordnen, um zu verhindern, dass die falsche Medikamenteneinnahme zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt. Dann kommt ein Pflegedienst zu der Person nach Hause, richtet die Medikamente her oder hilft bei der Einnahme. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten.

Die Verordnung ist an bestimmte Indikationen gebunden. Das kann zum Beispiel eine Demenzerkrankung sein oder körperliche Beeinträchtigungen wie eine Arthrose. Sprechen Sie mit dem Arzt oder der Ärztin, wenn Sie oder eine angehörige Person Probleme mit der Medikamenteneinnahme haben.

!Wichtig: Sie sind nicht verpflichtet, die Medikamente für pflegebedürftige Angehörige zu richten – selbst wenn Sie im gleichen Haushalt leben.

 

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