Die meisten Menschen möchten so lange wie möglich zu Hause wohnen bleiben, auch dann, wenn sie auf Hilfe angewiesen sind. Oft möchten Angehörige ihnen diesen Wunsch erfüllen. Sie sind bereit, Verantwortung zu übernehmen und sich zu kümmern. Bei einer häuslichen Pflege gibt es allerdings viel zu organisieren. Ein Überblick:
Wer kann die Pflege übernehmen?
Wenn man einen anderen Menschen pflegt, kommt man ihm sehr nahe: körperlich und zwischenmenschlich. Das kann für beide Personen gut sein, aber auch belastend. Bevor Sie eine Pflege übernehmen, sollten Sie überlegen, wo Ihre persönlichen Grenzen liegen. Wie viel Nähe wollen Sie zulassen, welche Aufgaben sollen andere übernehmen? Versuchen Sie von Anfang an, weitere Familienmitglieder oder nahestehende Personen in die Pflege einzubinden und die Arbeit auf mehreren Schultern zu verteilen. Pflegende brauchen Auszeiten, damit sie auf Abstand gehen und Kraft tanken können.
+Tipp: Im Ratgeber „Pflege zu Hause“ der Verbraucherzentralen [externer Link] stehen alle wichtigen Informationen rund um eine häusliche Pflege.
Angehörige dürfen zwar eine Pflege übernehmen, aber nicht ohne Weiteres im Namen des anderen entscheiden. Sollen sie sich auch um rechtliche und finanzielle Angelegenheiten kümmern, müssen sie dafür bevollmächtigt werden. Welche Vollmachten wichtig sind und worauf beim Erstellen zu achten ist, erfahren Sie hier.
+Tipp: In unserer Datenbank können Sie nach Beratungsstellen suchen, die Fragen rund um die „rechtliche Betreuung“ beantworten.
Ambulante Pflegedienste
Ambulante Pflegedienste bieten eine professionelle Versorgung und können die häusliche Pflege sinnvoll ergänzen. Sie übernehmen klassische Pflegetätigkeiten und helfen zum Beispiel bei der Körperpflege oder der Medikamenteneinnahme. Welche Aufgaben ambulante Pflegedienste übernehmen und was bei der Auswahl zu beachten ist, lesen Sie hier.
Ausländische Haushalts- und Betreuungskräfte
Pflegedienste kommen nur zu bestimmten Zeiten und erledigen vorher vereinbarte Aufgaben. Wenn eine pflegebedürftige Person nicht mehr alleine bleiben kann oder vor allem Unterstützung im Haushalt benötigt, kommen ausländische Haushalts- und Betreuungskräfte ins Spiel. Sie wohnen in der Regel im Haushalt der pflegebedürftigen Person und betreuen sie dort. Eine 24-Stunden-Versorgung ist aber – anders als oft versprochen – nicht erlaubt. Worauf Sie bei der Beschäftigung einer ausländischen Haushalts- und Betreuungskraft achten müssen, erklären wir hier.
Unterstützung im Alltag/Nachbarschafshilfe
Menschen mit einem Pflegegrad haben Anspruch auf den Entlastungsbetrag von 131 Euro im Monat. Von diesem Geld können sie verschiedene Hilfeleistungen bezahlen, zum Beispiel eine Begleitung zu Arztterminen oder Unterstützung bei der Hausarbeit. Weitere Informationen zum Entlastungsbetrag stehen hier.
Ist eine Pflege zu Hause möglich?
Das hängt entscheidend von der individuellen Wohnsituation ab. Vor allem enge Bäder und schmale Türen können eine Pflege erheblich erschweren. Eventuell muss die Wohnung umgebaut werden. Wohnberatungsstellen sind auf solche Fragen spezialisiert. Die Mitarbeitenden besichtigen auf Wunsch die Wohnung und geben Empfehlungen für Anpassungen und Umbauten. Manchmal reicht es, Möbel umzustellen oder Haltegriffe im Bad anzubringen. In anderen Fällen muss eine Rampe am Hauseingang montiert oder die Badewanne gegen eine ebenerdige Dusche getauscht werden. Die Pflegeversicherung beteiligt sich unter bestimmten Voraussetzungen an den Kosten.
+ Tipp: In unserer Datenbank können Sie nach Wohnberatungsstellen in Ihrer Nähe suchen.