Bild Frau hilft Oma beim Treppengang
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Die Pflege-Grade (leichte Sprache)

  • Mit einem Pflege-Grad bekommen Sie Leistungen von der Pflege-Kasse.
  • Je höher ein Pflege-Grad ist:
  • Desto mehr Leistungen bekommt die pflege-bedürftige Person.

Die Pflege-Grade

Warum sind die Pflege-Grade so wichtig?
Wenn Sie pflege-bedürftig sind:
Dann bekommen Sie Leistungen von der Pflege-Kasse.
Zum Beispiel Geld.

ambulanter Pflegedienst

Oder Unterstützung.
Bei Ihnen zu Hause.
Oder in einer Pflege-Einrichtung.
Die Pflege-Kasse prüft, wie viel Pflege Sie brauchen.
Das nennt man Pflege-Grad.
Manche Menschen brauchen viel Pflege.
Manche Menschen brauchen wenig Pflege.
Wenn man viel Pflege braucht:
Dann bekommt man einen hohen Pflege-Grad.
Wenn man wenig Pflege braucht:
Dann bekommt man einen niedrigen Pflege-Grad.
Für den Pflege-Grad muss man einen Antrag stellen.
Das ist wichtig.

Antrag

Stellen Sie den Antrag noch heute!
Und zwar bei Ihrer Pflege-Kasse.
Die Pflege-Kasse gehört zur Kranken-Kasse.
Man kann dort anrufen.
Dann bekommt man den Antrag mit der Post.
Man kann ihn ausfüllen und zurück-schicken.

Brauchen Sie Hilfe beim Antrag?
Dann rufen Sie Ihre Pflege-Beratungs-Stelle an.
Sie kann Ihnen beim Antrag helfen.

 

 

Wie werden die Pflege-Grade festgestellt?

Wenn die Pflege-Kasse einen Antrag auf Pflege-Leistungen bekommen hat:
Dann bekommen Sie Besuch vom Medizinischen Dienst der Kranken-Kassen.
Die Abkürzung für diesen Dienst ist MD.
Dieser Dienst überprüft:
Wie viel Pflege braucht die Person?
Darüber schreibt der Dienst einen Text.
Diesen Text nennt man Gutachten.
In dem Gutachten steht dann:
Braucht die Person Pflege?
Wie viel oder wie wenig Pflege braucht die Person?
Man kann auch sagen:
Wie hoch ist der Pflege-Grad?

 

Die Gutachter überprüfen 6 Lebens-Bereiche und vergeben Punkte.
1. Mobilität
Das heißt:
Wie gut kommt die Person von einem Ort zum anderen?
Beispiele:

  • Kann die Person Treppen steigen?
  • Kann die Person selbstständig sitzen?
  • Kann sich die Person allein im Bett umdrehen?
Eine Person mit einer Sprechblase, darin ein Fragezeichen

2. Kognitive und kommunikative Fähigkeiten
Hier geht es um das Denken und Sprechen.
Beispiele:

  • Findet die Person allein zum nächsten Super-Markt?
  • Kann die Person noch mit anderen Menschen sprechen?
  • Weiß die Person, welcher Wochentag ist?
Mann mit traurigem Gesicht

3. Verhalten und psychische Probleme
Beispiele:

  • Ist die Person nachts sehr unruhig?
  • Ist die Person manchmal aggressiv?
  • Hat die Person psychische Probleme?

Also Probleme mit der Seele?

gemeinsames Kochen

4. Selbst-Versorgung
Hier geht es um das Essen und um die Körper-Pflege
Beispiele:

  • Kann sich die Person noch selbst waschen?
  • Kann sich die Person noch selbst anziehen?
  • Braucht die Person Hilfe beim Essen und Trinken?
Medikamente

5. Umgang mit krankheits-spezifischen Anforderungen

Hier geht es um die Sorge für sich selbst
Beispiele:

  • Denkt die Person an ihre Medikamente?
  • Weiß sie, was man zur Behandlung der Krankheit machen muss?
  • Kann sich die Person selbst Spritzen geben?
zwei Frauen, Arm in Arm

6. Gestaltung von Alltag und sozialen Kontakten

Hier geht es um das Leben Zu Hause.

Und um die Freizeit.

Beispiele:

  • Kann die Person selbst den Haushalt machen?
  • Nimmt die Person an Freizeit-Angeboten teil?
  • Hat die Person noch Kontakt zu ihren Freunden?

Am Ende zählt der Gutachter alle Punkte zusammen.

So ergibt sich der Pflege-Grad.

 

 

Beispiele für die Pflege-Grade

Es gibt die Pflege-Grade 1, 2, 3, 4 und 5.

Je höher ein Pflege-Grad ist:

Desto mehr Leistungen bekommt die pflege-bedürftige Person.

Wenn die Person keinen Pflege-Grad hat:

Dann bekommt sie keine Leistungen.

Das sind Beispiele.


 

Pflege-Grad 1:

Die Menschen mit Pflege-Grad 1 sollen wieder selbständig werden.

Man hofft:

Sie brauchen nicht auf Dauer Pflege.

Beispiel:

Frau Meyer kann keine anstrengenden Arbeiten mehr erledigen.

Deshalb bekommt sie Pflege-Grad 1.

Davon kann sie eine Putz-Hilfe bezahlen.

 

Pflege-Grad 3:

Die pflege-bedürftige Person kann viele Dinge nicht mehr alleine schaffen.

Sie braucht viel Hilfe.

Beispiel:

Frau Müller lebt allein.

Körperlich kommt sie noch gut zurecht.

In ihrer Wohnung kennt sie sich gut aus.

Wenn sie rausgeht, dann findet sie sich nicht zurecht.

Frau Müller braucht auch Hilfe bei der Körper-Pflege.

Und bei den Medikamenten.

In letzter Zeit wacht sie in der Nacht auf.

Und sucht nach ihrem verstorbenen Mann.

Deshalb bekommt sie Pflege-Grad 3.

Davon kann sie einen Pflege-Dienst bezahlen.

Der Pflege-Dienst hilft ihr beim Waschen.

Und mit den Medikamenten.



Pflege-Grad 5:

Die pflege-bedürftige Person braucht bei jeder Aufgabe Hilfe von anderen Menschen.

Die Pflege-Situation ist sehr schwierig.

Zum Beispiel bei Menschen mit Demenz.

Sie erkennen die Familien-Mitglieder oft nicht wieder.

Beispiel:

Herr Maus ist schwer an Demenz erkrankt.

Er liegt nur noch im Bett.

Und er kann sich allein nicht mehr umdrehen.

Seine Frau dreht ihn regelmäßig, damit er nicht wund liegt.

Herr Maus wacht jede Nacht auf.

Er kennt sich dann nicht mehr aus.

Deshalb muss ihn seine Frau beruhigen.

Ohne die Hilfe von seiner Frau würde Herr Maus auch nichts mehr essen.

Deshalb bekommt er Pflege-Grad 5.

Damit hat Herr Maus Anspruch auf die alle Leistungen der Pflege-Kasse.

Eine Übersicht über die verschiedenen Leistungen der Pflege-Kasse stehen hier.

Klicken Sie auf den folgenden Link:

Verschiedene Leistungen der Pflege-Kasse.

Die Texte sind nur in schwerer Sprache.

 

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