Bild: Kinder teilweise mit Hilfsmitteln

Hilfsmittel Kinder

Das Wichtigste in Kürze

  •   Hilfsmittel gleichen körperliche und seelische Einschränkungen aus
  •   Es gibt Hilfsmittel für alle Lebensbereiche
  •   Sie müssen immer bei der Krankenkasse beantragt werden
  •   Sanitätshäuser für Kinder bieten umfassende Beratung

Was sind Hilfsmittel?

Ein Hilfsmittel ist ein Gegenstand oder ein Gerät, das unmittelbar auf eine Krankheit oder Behinderung ausgerichtet ist, z.B. ein Rollstuhl oder ein Hörgerät. Es soll körperliche Nachteile ausgleichen, beim Gesund-Werden unterstützen und eine Teilhabe am alltäglichen Leben in der Gemeinschaft ermöglichen.

Medizinische Hilfsmittel müssen grundsätzlich beantragt werden. Hilfsmittel, die von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bewilligt werden können, sind in einem Hilfsmittelverzeichnis [Externer Link] aufgeführt.

Die wichtigsten Informationen zusammengefasst finden Sie hier in einem Eltern-Ratgeber [Externer Link] speziell zur Hilfsmittelversorgung für Kinder. Ausführliche und allgemeine Informationen rund um die Beantragung von Hilfsmitteln erhalten Sie auf den Seiten der Verbraucherzentralen [Externer Link].

Neben den allgemeinen Hilfsmitteln gibt es sogenannte Pflegehilfsmittel. Pflegehilfsmittel werden von der Pflegekasse übernommen, wenn ein Pflegegrad vorliegt und die Pflege im eigenen Zuhause stattfindet. Sie sind ebenfalls im Hilfsmittelverzeichnis eingetragen. Es gibt zwei Arten von Pflegehilfsmitteln:

  • technische Pflegehilfsmittel, z.B. ein Pflegebett, ein mobiler Patientenlifter
  • zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel, z.B. Inkontinenzartikel

Mit Pflegegrad hat Ihr Kind Anspruch auf Pflegehilfsmittel, die zum Verbrauch bestimmt sind, im Wert von monatlich bis zu 40 Euro. Diese können Sie selbst besorgen oder als Pflegehilfsmittelbox zusammenstellen und nach Hause liefern lassen. Enthalten kann diese zum Beispiel Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel und Bettschutzeinlagen.

 

Welche Hilfsmittel für Kinder mit Behinderungen gibt es?

Das Angebot an Hilfsmitteln für Kinder ist sehr groß. Hilfsmittel gibt es für alle Bereiche des täglichen Lebens, so zum Beispiel:

  • Laufen & bewegen, z.B. Krabbelhilfen, Gehtrainer
  • Fahren, z. B. Rolli, Reha-Buggy
  • Stützen, z.B. Orthesen, Helme, Kopfstützen
  • Spielen, z.B. Greifhilfe, Klangspiele
  • Waschen & pflegen, z.B. Badewannensitz, Duschstuhl
  • Kommunizieren, z.B. Sprachcomputer, Taster, Symbolkarten
  • Unterwegs sein, z.B. Reha-Autositz, Sitzhilfen, Reisebett
  • Hilfsmittel zur Pflege, z.B. Windeln bei älteren inkontinenten Kindern, behinderungsgerechtes Kinderbett

Viele Informationen, Praxischecks und Bewertungen von Eltern erhalten Sie hier im FiniFuchs-Informationsportal für Kinder-Hilfsmittel [Externer Link]. Beim Verein RehaKIND e.V. [Externer Link] können Sie ergänzend nach Versorgungs-Experten, speziellen Klinken und Reha-Angeboten suchen sowie Rechtsberatung in Anspruch nehmen.

Glühbirne Tipp: Einen Erfahrungsbericht pflegender Eltern zum Thema Hilfsmittel finden Sie hier

 

Wie finde ich ein Sanitätshaus für Kinder-Hilfsmittel?

Sanitätshäuser für Kinderversorgung sind darauf ausgerichtet, die individuellen Bedürfnisse von Kindern zu berücksichtigen. Diese Aufgabe verlangt intensive Betreuung, Geduld und zuverlässiges Handeln. Ein gutes Sanitätshaus ist die Spinne im Netz der doch häufig sehr komplizierten Versorgung mit Hilfsmitteln. Denn der gesamte Versorgerkreis – von der Familie über das medizinische und therapeutische Fachpersonal, die Kita, Schule bis hin zu Techniker:innen und dem Kostenträger - muss mit einbezogen werden. Deshalb ist es so wichtig, ein gutes Sanitätshaus zu finden.

Leider gibt es keine Datenbank mit Adressen von Sanitätshäusern, die auf Kinder spezialisiert sind. Einzelne Adressen finden Sie im FiniFuchs-Info-Portal für Kinder-Hilfsmittel [Externer Link], über andere betroffene Eltern (Selbsthilfe) oder bei den Teilhabe-Beratungsstellen der EUTB.

 

Wo finde ich Beratung zu Kinder-Hilfsmitteln?

Sprechen Sie über die Art und die grundsätzlichen Anforderungen an ein Hilfsmittel erst einmal mit den Therapeute:innen oder auch Ärzt:innen, die den speziellen Bedarf Ihres Kindes am besten kennen. Besonders gut beraten können dann insbesondere Sanitätshäuser mit spezieller Kinderversorgung. Beratung bekommen Sie aber auch bei der Lebenshilfe e.V., bei örtlichen Wohlfahrts- und Sozialverbänden oder den EUTB-Beratungsstellen in Ihrer Nähe. Auch die private compass Pflegeberatung [Externer Link] bietet eine versicherungsoffene Beratung  zum Thema Kinder.

 

Glühbirne Tipp:

Zum Thema Hilfsmittel kennen sich natürlich andere Eltern von Kindern mit Behinderungen bestens aus. Suchen Sie Kontakt in Selbsthilfegruppen oder in Sozialen Medien (#hilfsmittel) und fragen Sie dort nach guten Sanitätshäusern, Erfahrungen zu einzelnen Kinder-Hilfsmitteln oder Beratungsmöglichkeiten.

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