Was sind frühe Hilfen?
Frühe Hilfen sind Angebote für Eltern ab der Schwangerschaft und für Familien mit Kindern bis 3 Jahren. Sie richten sich insbesondere an Familien in belasteten Lebenslagen. Das können Familien mit Armutsrisiko sein, Eltern mit psychischen Erkrankungen, mit Migrationsgeschichte oder Familien insgesamt mit hoher Stressbelastung. Dazu können auch Familien mit einem behinderten Kind zählen.
Frühe Hilfen sind nicht zu verwechseln mit der Frühförderung von Kindern mit Behinderungen nach dem SGB IX. Frühförderung umfasst die medizinische Früherkennung (Diagnostik), die Frühförderung (verschiedene ärztliche Therapien) und andere therapeutische, heil- und sonderpädagogische Leistungen speziell für Kinder mit Behinderungen.
Das Ziel Früher Hilfen ist es, durch die Unterstützung von Fachkräften aus dem Gesundheitswesen, der Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe von Anfang an ein stabiles und gewaltfreies Aufwachsen von Kleinkindern zu ermöglichen. Außerdem können die frühen Hilfen auch an geeignete Fachstellen vermitteln, da sie Zugriff auf die lokalen Netzwerke haben.
Der nachfolgende Film [Externer Link] erklärt die Aufgaben der Fachkräfte und die Zusammenarbeit mit der Familie.
Was bieten die Frühen Hilfen an?
Für pflegende Eltern sind insbesondere folgende Leistungen interessant:
- Vermittlung von Familien-Hebammen
- Vermittlung von Kinder-Krankenschwestern, die bei der Pflege Zuhause unterstützen
- Beratung und Unterstützung von alleinerziehenden Müttern und Vätern
- Unterstützung durch ehrenamtliche Familien-Paten bei der Alltagsbewältigung
- Programme zur Förderung der Eltern-Kind-Bindung (z. B. Marte-Meo-Methoden)
Das Angebot der Frühe Hilfen ist kostenlos. Man braucht keinen Antrag zu stellen, sondern kann sich einfach ans örtliche Jugendamt wenden.
Wo finde ich Frühe Hilfen?
Die Frühen Hilfen sind ein bundesweites Netzwerk, das in NRW in der Regel durch das Jugendamt der Städte und Kreise koordiniert wird.
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen [Externer Link] bietet eine Suche nach Stadt/PLZ an, die jedoch von Kommune zu Kommune unterschiedlich gut ausfallen kann. Wenn Sie mit der Suche nicht weiterkommen: einfach ans örtliche Jugendamt wenden und da nachfragen.